Herausforderung Homeoffice oder mobiles Arbeiten
Gerade arbeiten so viele Beschäftigte wie nie zuvor zuhause. Ein großer Teil der Arbeitnehmer*innen ist sehr zufrieden mit dieser Arbeitsform, findet sogar, dass das Arbeiten von zu Hause die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert. Die persönliche Einteilung und Flexibilität der eigenen Arbeitszeit und die Ersparnis der An- und Abreisezeit fördern die Arbeitszufriedenheit der Beschäftigten und damit auch des Unternehmens selbst.
Das Arbeiten zuhause hat aber auch negativen Seiten und ebensolche Auswirkungen. Oftmals stehen nicht jedem geeignete Arbeitsräume oder eine passende Ausstattung zur Verfügung. Oft führt die damit verbundene Digitalisierung und die erweiterte Nutzung des Smartphones zu einer erhöhten Erreichbarkeit. Mitarbeiter*innen nehmen sich auch außerhalb der offiziellen Arbeitszeit um berufliche Belange an, so dass sich die Grenzen zwischen Berufs- und Privatleben verwischen und feste Ruhephasen nicht mehr gegeben sind. Dieser Belastungsanstieg führt zu Stress, Übermüdung, Unruhe, Schlafbeschwerden sowie verminderter Konzentrationsfähigkeit und Produktivität.
Wir haben in den letzten Monaten die Erfahrung gemacht, dass der Anteil der Mütter und Väter gestiegen ist, bei denen sich diese Symptome bereits in Form von physischen und psychischen Krankheitsbildern manifestiert haben. Im Rahmen der Mutter-Kind- oder Vater-Kind-Kur können wir in der psychologischen Abteilung ebenso wie in der Sporttherapie und auch der Erziehungsberatung Lösungsansätze erarbeiten und neue Perspektiven eröffnen.
Um für sich selbst eine klare Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatem ziehen zu können, die Vorteile dieser neuen Arbeitsform für sich zu nutzen und die Produktivität zu steigern, sind oftmals ein paar einfache organisatorische Tipps ausreichend:
Bereiten Sie Ihren Arbeitsplatz bewusst vor:
- Entfernen Sie Gegenstände, die ablenken können (z.B. Hausarbeit)
- Bereiten Sie sich so vor, als gingen Sie zu einem normalen Arbeitstag an Ihrem gewöhnlichen Arbeitsplatz (Zurechtmachen, Arbeitskleidung) und nehmen Sie ihre gewohnte Arbeitshaltung ein, um sich selbst in „Arbeitslaune“ zu bringen
Beginnen und beenden Sie den Arbeitstag immer zur selben Zeit und planen Sie feste Rituale und Pausen ein:
- Legen Sie feste Start- bzw. Endzeitpunkte fest, z.B. beginnt der Arbeitstag mit dem Einloggen und endet mit dem Ausloggen. „Schließen“ und verlassen Sie den Arbeitsplatz, wie Sie das auch im normalen Arbeitsalltag tun würden
- Legen Sie verbindliche Pausenzeiten und das jeweilige Programm fest, beispielsweise täglich um 13 Uhr einen Spaziergang um den Block
Tauschen Sie sich regelmäßig mit Kollegen*innen aus und pflegen Sie soziale Kontakte über Videotelefonie:
- Besprechen Sie mit Kollegen*innen, wie sie mit der aktuellen Situation umgehen; tauschen Sie Probleme und Lösungen aus
- Besprechen Sie mit Kollegen*innen, was schon erfolgreich erledigt wurde, was noch ansteht und wo Unterstützung benötigt wird
- Verabreden Sie sich zu virtuellen kurzen Pausen-Smalltalks, wie sie auch in der Kaffeeküche unter normalen Bedingungen stattfinden würden
Sollten Sie diese Tipps ausreichend umsetzen, dann steht Ihrer gesteigerten Zufriedenheit beim Arbeiten zuhause nichts mehr im Wege und Sie können sich einzig und allein auf die Vorteile eines Heimarbeitsplatzes konzentrieren. Wir wünschen frohes Schaffen!